STYX - Das Konzept

Ein riesiger, abgedunkelter Raum am Ufer eines Flusses inmitten einer Stadt. Erhellt nur von grossen, leuchtenden Videobildern. Videokunst ist Lichtkunst. Videobilder sind Lichtbilder in Bewegung. Sie stehen auf den Wänden wie archaische Fresken. Ohne den schützenden Rahmen eines TV-Monitors. Dort sind sie nackt. Dort sprechen sie endlich für sich selbst.

Die grosse Kunsthalle der Europäischen Kunstakademie in Trier wird zur Video-Lounge. Es stehen Sitzgelegenheiten zur Verfügung. Der Betrachter kann umhergehen oder sich niederlassen, um die Arbeiten in voller Länge anzuschauen. Bilder, wie er sie nie zuvor gesehen hat. Er taucht ein in eine Bilderwelt, die nicht einfach nur die Aussenwelt widergibt, sondern die direkt aus dem Bildgedächtnis und der Einbildungskraft des Gehirns zu erwachsen scheint. Das macht den Besuch der Ausstellung zu einem Abenteuer, aber auch zu einem intimen Akt: ein Besuch in der visuellen Innenwelt Anderer. Beides, Abenteuer und Intimität, hat mit Grenzen und ihrer Überschreitung zu tun. Wie der mythologische Fluss STYX, der die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Unterwelt verkörpert, vom Bewußten zum Unbewußten, zeigt die Ausstellung außergewöhnliche Bilder an den Grenzen von Realität und Traum.


Unseen images: Traum-Bilder.

Das Medium Wasser, das seit Thales der Urgrund des Lebens sein soll, spielt in Bill Violas berühmten Video "The Reflecting Pool" eine entscheidende Rolle: der Betrachter taucht ein in ein magisches Spiel von Realität und Virtualität, von Körperbildern und phantomhaften Spiegelungen.



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